Die Fleischwarenfirma Stockmeyer führte bereits Mitte der 1990er-Jahre Ferdi Fuchs Mini-Würstchen für Kinder ein. Die Ferdi Fuchs-Produkte enthalten zusätzliche Vitamine und Kalzium und leisten einen wichtigen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung. Die Eltern „schätzen unsere Produkte als Alternative zu kalorien- und zuckerreichen Snacks, die hervorragend schmecken und ganz auf den Nährstoffbedarf von Kindern ausgerichtet sind.“ sagte der Stockmeyer Geschäftsführer Hans-Jürgen Meschkat anlässlich des Marken-Relaunch 2004.
Aber die Markenwelt von Ferdi Fuchs und Co. faszinierte 2003 die älteren Kinder in der Kern-Zielgruppe von 3-10 Jahren zunehmend weniger. Denn die Kinder waren in den letzten Jahren immer selbständiger geworden. Insofern betrug der Ferdi Fuchs Marktanteil 2003 „nur noch 9,7%“.
Stockmeyer überließ deshalb beim Relaunch nichts dem Zufall, um neue Wachstumschancen gezielt zu erschließen. Marktforschungsuntersuchungen ergaben, dass viele Kinder den Ferdi Fuchs Packungs- und Werbeauftritt als zu „kleinkindlich“, zu „bunt“ und gleichzeitig zu wenig einprägsam erlebten.
Die Kinder ändern sich, Ferdi Fuchs auch: Mit dem Relaunch 2004 wurden die herausgearbeiteten Schlüsselvorteile (auch auf der Packung) stärker hervorgehoben und eine etwas älter definierte Kinder-Zielgruppen (6-12 Jahre) durch einen moderneren Markenauftritt von Ferdi Fuchs gewonnen.
In der neuen Werbung ab 2004 gelingt es Ferdi Fuchs und seinen Freunden auf clevere und coole Art, den Attacken ihres Widersachers Willi Wildschwein zu entkommen und die leckeren Wurst-Snacks für sich zu behalten. Ferdi Fuchs und die anderen Charaktere haben sich weiterentwickelt, sind etwas älter und attraktiver geworden, tragen zeitgemäße Kleidung und bieten somit wesentlich mehr Identifikations-potential für die Kids von heute. Hierdurch erhielt der Abverkauf der Ferdi Fuchs Snacks kurz- und langfristig zusätzliche Wachstums-Impulse. Über „eine Verfünffachung des Absatzes in nicht einmal vier Jahren“ freute sich Marketingleiter Uwe Klünder bereits 2008.
Der Kinderwurstmarkt bleibt auch langfristig interessant und wächst kontinuierlich – mit attraktiven Renditemöglichkeiten. Von 2013 bis 2016 hat sich das Umsatzvolumen um knapp 15 Prozent gesteigert. Auch das Sortiment ist breiter geworden. So erhöhte sich die Kinderwurst-Artikel-Anzahl von 40 in 2013 auf 53 in 2016. Dennoch erzielte Ferdi Fuchs 2015 im SB- Bereich im LEH eine bemerkenswerte Dominanz – mit einem Kinderwurst-Marktanteil von fast 60 Prozent.
Eingesetzte Methoden: Qualitative Analysen, Konzepttest, Testmarktsimulationen mit Müttern und Kindern
<- Zurück zu: Fallstudien