Heinz grüner Tomaten-Ketchup wurde vor einigen Jahren in den USA eingeführt und erzielte in den ersten Jahren einen großen US-Absatzerfolg von über 25 Millionen Flaschen. Insofern ist der Versuch nachvollziehbar, dieses Produkt auch sukzessive international einzuführen.
Die Erwartung war bei unserem Team allerdings, dass Heinz grüner Tomaten-Ketchup in Deutschland ein Flop werden würde. Qualitative Resultate aus anderen Studien sprachen dafür, dass ein grüner Ketchup wichtigen Konsumentenvorstellungen widersprach. Es wurde daher beschlossen, diese Chance zu einem Methodenexperiment (Eigen-Studie) einschließlich Validierung zu nutzen.
Mit den ersten käuflichen Exemplaren von Heinz grüner Tomaten-Ketchup wurde in Deutschland ein Konzepttest mit 30 qualitativen Interviews inklusive Produktverkostung durchgeführt. Eine Potentialanalyse zur Bestimmung der Marktchancen erfolgte unter Anwendung des bewährten $ales Effect Markenwahl-Kriteriums und der Signifikanzhose.
Zu den Ergebnissen: Im Paarvergleich verliert Heinz grüner Tomaten-Ketchup in 25 von 30 Fällen (eindeutiges Resultat zugunsten der individuellen Hauptmarken mit rotem Tomaten-Ketchup.) Das Ergebnis der Signifikanzhose war bereits nach 10 Interviews „signifikant“ (ab dem 1. gelben Kästchen in der Analyseabbildung unten).
Die Marktentwicklung hat die Prognose der Signifikanzhose bestätigt: Heinz grüner Tomaten-Ketchup wurde in Deutschland ein Flop.
Ein erneuter Einführungsversuch erfolgte ein paar Jahre später, war aber – laut Medienberichten – auch nicht erfolgreich und scheiterte bereits in der Shoptest-Phase.
Eingestetzte Methoden: 30 Einzelexplorationen, Auswertung unter Anwendung des bewährten $ales Effect Markenwahl-Kriteriums und der Signifikanzhose.
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